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So funktioniert unser Immunsystem

Wusstest du, dass du eine Superpower besitzt? Ja, das tust du: Dein Immunsystem ist deine ganz persönliche Superkraft! Jeden Tag bist du Tausenden von Keimen ausgesetzt – aber du wirst nicht jedes Mal krank. Denn dein Körper ist mit einem ausgeklügelten Schutzsystem ausgestattet, das dich vor Schadstoffen, Krankheitserregern und krankmachenden Zellveränderungen schützt. Wie genau das funktioniert, erfährst du hier.

Dein Immunsystem - der Superheld

 

Egal ob Wonder Woman, Spiderman oder Captain Marvel – Superheldinnen und Superhelden haben außergewöhnliche Fähigkeiten und schützen vor dem Bösen. So kannst du dir auch dein Immunsystem vorstellen. Seine Aufgabe ist es, Schäden von deinem Körper fernzuhalten. Dafür durchleuchtet es Eindringlinge, spürt körperfremde Strukturen auf und bekämpft sie. Diesen Fight spürst du. Es kann sein, dass du Fieber bekommst, niesen musst oder dir eine dicke Beule wächst. Freu dich: dann arbeitet dein Immunsystem auf Hochtouren, wehrt Erreger ab oder ermöglicht den Aufbau neuer Zellen. 

Big body is watching you

 

Manche Superheldinnen und Superhelden können telepathisch kommunizieren, dein Körper hat dafür eine Überwachungskamera. Das Immunsystem, ein komplexes Wunderwerk aus Zellen, Organen und Geweben, belauert und beseitigt Eindringlinge überall in deinem Organismus. Zunächst schützen dich Haut und Schleimhäute vor eindringenden Krankheitserregern. Ähnliche Filterfunktionen übernehmen die Tränenflüssigkeit oder die Flimmerhärchen in den Bronchien. Den Rest regeln die Immunzellen. Ihr wichtigster Tummelplatz ist der Darm, hier sind 80 Prozent von ihnen zuhause. Sie reifen im Thymus, einem kleinen Organ zwischen Herz und Lunge. Auch das Knochenmark, die Mandeln, die Milz und die Lymphknoten beherbergen Immunzellen.

Der Darm als Trainingscamp

 

Wenn Batman zu einem Streifzug durch Gotham City ausschwärmt, macht sich eine Immunzelle auf in den Darm. In der Schleimhaut des Dünn- und des Dickdarms steht, so drückt es die Wissenschaftlerin Giulia Enders in “Darm mit Charme” aus, die “Hauptbühne für unser bakterielles Woodstock”. Was sie damit meint ist eine Art Spielplatz: Eine Immunzelle kann im Darm mit Krankheitserregern spielen, ohne dabei den körpereigenen Zellen zu nahe zu kommen. Sie lernt, die Bakterien der normalen Darmflora oder Nahrungsbestandteile zu tolerieren, aber gleichzeitig Krankheitserreger zu eliminieren. Mit Lerneffekt: Die im Darm gewonnen Informationen gelangen über Lymphbahnen an Abwehrzentren in den ganzen Körper.

Achtung Angriff

 

Alaaarm, eine Salmonelle! Hat es ein Erreger trotz aller Vorsichtsmaßnahmen in unseren Körper geschafft, switcht dieser sofort in den Verteidigungsmodus. Eine ganze Superhelden-Kompanie in Form von Immunzellen wird jetzt aktiv. 

 

Die Fresszellen (Phagozyten) umschließen die fremden Erreger, fressen sie auf und bilden auf ihrer eigenen Zelloberfläche einen hübschen Schnappschuss vom Eindringling ab – ganz, als wäre es ein Fahndungsfoto.

 

Die T-Zellen können dieses Bild erkennen. Sie sind nach dem Thymus benannt, dem Organ, in dem sie heranreifen. Während T-Killerzellen den Angreifer erkennen und zerstören, nehmen T-Helferzellen das Foto des Angreifers inklusive Fingerabdrücken und DNA in eine Art Verbrecherkartei auf – um ihn beim nächsten Mal direkt zu erkennen.

 

Noch dazu sind die T-Zellen wahre Maßschneider. Sie können einen Krankheitserreger an sich binden und fördern damit eine explosionsartige Vermehrung weiterer, exakt auf diesen Erreger spezialisierter T-Zellen.

 

T-Zellen haben bei den Auftragsmorden an den Eindringlingen das Sagen. Sie beauftragen die sogenannten B-Zellen damit, Abwehrstoffe zu produzieren, sogenannte Antikörper. Diese töten Erreger entweder mit toxischen Stoffen und Enzymen oder leiten einen natürlichen Zelltod ein. B-Zellen werden im Knochenmark, englisch „bone marrow“, gebildet, daher ihr Name.

House keeping bitte!

 

Und wie halten wir unsere persönlichen Superkräfte am besten in Schuss? Wissenschaftliche Studien belegen, dass Faktoren wie Stress, Schlaf, Ernährung und Bewegung unser Immunsystem nachweislich beeinflussen. 

 

Mit diesen Tipps sorgst du für ein gutes House Keeping:

 

Reduziere dein Stressniveau. Dabei helfen regelmäßige Pausen und Auszeiten, Bewegung an der frischen Luft, Meditation oder Yoga.

 

Achte auf mindestens sechs Stunden Schlaf pro Nacht. Vermeide gehaltvolle Mahlzeiten und zu viel Bildschirmzeit vor dem Einschlafen. 

 

Versorge deinen Körper mit ausreichend Vitamin C. Greif zu Säften und Smoothies mit Zitrusfrüchten, Aroniabeeren, schwarzen Johannisbeeren oder Acerola. 

 

Verzichte möglichst auf Alkohol und vermeide zu viel Koffein, besonders am Nachmittag

 

Ernähre dich ausgewogen, nährstoffreich und kalorienarm. Iss viel frisches Obst und Gemüse und folge der „5 am Tag“-Empfehlung.

 

Trinke ausreichend, mindestens 1,5 Liter täglich, ideal sind zwei Liter am Tag.

 

Tanke - besonders im Winter - Sonnenlicht und achte auf deinen Vitamin D-Level. Nahrungsmittel wie Avocado, Joghurt oder Haferflocken sowie Säfte mit Vitamin D kurbeln dein Immunsystem an. 

 

Bewege dich regelmäßig. Moderate Workouts wie Laufen, Schwimmen und Radfahren wirken effektiv gegen Stress.

 

Wasche deine Hände mehrmals am Tag gründlich für etwa 30 Sekunden. Denke daran, auch die Handrücken und die Zwischenräume der Finger zu säubern.